Kultur und Geschichte - Heft 3 - Menschen erinnern sich - Kriegsjahre in unserer Heimat Teil 1


Inhaltsverzeichnis



I. Kriegsvorbereitungen

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II. Kriegszeit

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III. Erinnerungen von Zeitzeugen

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IV.Literaturverzeichnis und Quellen

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  Vorwort


Im nächsten Jahr ist es 60 Jahre her, dass Deutschland im Chaos des Zweiten Weltkriegs versank und gleichzeitig vor der schier unlösbaren Aufgabe stand, einen Neuanfang zu machen. Man spricht gern in diesem Zusammenhang von der Stunde Null.

Der Arbeitskreis "Kultur und Geschichte in der Gemeinde Dahlem" hat sich mit der Herausgabe dieses Heftes zur Aufgabe gesetzt, gleichsam wie mit einem Vergrößerungsglas in unserer Region
den Weg in den Krieg bis zum Untergang des Deutschen Reiches unter der nationalsozialistischen Herrschaft nachzuzeichnen. Dabei soll das Augenmerk auch auf die Jahre 1938 und 1946 gelegt
werden. Wir vom Arbeitskreis wollen dabei u. a. den Westwallbau näher betrachten, dessen Spuren bis heute unübersehbar auf unserem Gemeindegebiet zu finden sind. Es folgen Darstellungen darüber, wie sich der am 1. September 1939 gegen Polen begonnene und sechs Jahre dauernde Krieg im Alltag auf das Leben der Menschen in den Dörfern unserer Gemeinde, bzw. im damaligen Bezirk
des Amtes Schmidtheim auswirkte, wie er mit z. T. furchtbaren Folgen bis in die kleinste Familie hineinstrahlte. Dabei kann auch immer wieder dokumentiert werden, wie das Räderwerk eines totalitären Staates im Kleinen funktionierte, also in unseren Dörfern. Es kann gezeigt werden, wie jeder einzelne Bürger, damals "Volksgenosse" genannt, in ein Netz aus Anordnungen, Denunziation, behördlichen Forderungen und Organisationen eingewoben war, aus dem es kaum Chancen gab zu entrinnen. In ihnen allen spürt man den Hauch des nahenden Krieges. Zu unserem Thema gehören auch Berichte der Frontsoldaten, die, aus ihrem dörflichen Alltagsleben gerissen, sich
plötzlich auf den Schlachtfeldern Europas inmitten eines brutalen Kriegsgeschehens wiederfanden.


Waren sie im Krieg dem Tod noch knapp entronnen, so wurden ihnen vielfach weiterhin die schönsten Jahre ihres jungen Lebens gestohlen, weil sie für Jahre in Gefangenschaft gerieten. Auch darüber
berichten dieses und das Folgeheft 4.
Der Arbeitskreis hat sich dieses Themas auch deswegen angenommen, weil die Zeugen jener Jahre, die das Geschehen am eigenen Leibe erfahren haben, selber "in die Jahre" kommen und in naher Zukunft als Zeitzeuge nicht mehr zur Verfügung stehen werden. Sie kommen ausführlich zu Wort, denn sie wurden von uns befragt und haben z. T. eigene Erinnerungen aufgezeichnet und stellen
diese hier zur Verfügung. Aus der Fülle der Einzelschicksale erschließt sich dem Leser ein Bild jener Jahre, die sich im Gedächtnis der Menschen unauslöschlich eingebrannt haben. Ergänzend dazu wurden die Akten des ehemaligen Amtes Schmidtheim durchgesehen, die unseren Untersuchungszeitraum abdecken. Dem Leser wird vor Augen geführt, wie sich jene Jahre in vielfältigen Anweisungen, Anordnungen, auch Androhungen widerspiegeln, auch welche praktischen Konsequenzen die Umsetzung diverser Gesetze und Erlasse mit sich brachte. Weil diese Jahre so facetten-
reich sind, aber auch weil uns subjektive Erinnerungen jener Jahre in vielfältiger Form vorliegen, lassen sich gelegentliche thematische Überschneidungen nicht immer vermeiden. Den Leser wird es sicher nicht stören. Auch sollen die besonderen örtlichen Geschehnisse immer noch erkennbar
bleiben.


Wegen der Fülle des Materials haben wir uns dazu entschieden, uns in einem weiteren Heft mit diesem Thema zu beschäftigen, diesmal aber den Schwerpunkt auf das Kriegsende (Rundstedtoffensive und "Die Amerikaner kommen"), sowie die Nachkriegszeit zu legen. Auch wird sich unser Augenmerk verstärkt auf das Schicksal der russischen Kriegsgefangenen hier bei uns und das der "Ostarbeiter" (Polen) richten. Wir werden erfahren, dass zur Überlebenskunst der Nachkriegszeit
der Schmuggel gehörte, um den sich bis heute zum Teil abenteuerliche Geschichten ranken.


Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger haben zum Gelingen dieses Werkes beigetragen. Dafür möchte der Arbeitskreis ihnen an dieser Stelle ausdrücklich Dank sagen.
Der Arbeitskreis ist sich sicher, dass das vorliegende Heft 3 in unserer Reihe "Beiträge zur Kultur und Geschichte" auf ein breites Leserinteresse stoßen wird. Gleichzeitig verbindet er damit die Hoffnung, dass die Schrecken jener Kriegsjahre nicht verblassen, sondern als Mahnung in unserem Alltagshandeln weiterwirken.

Bodo Bölkow und Sonny Klimpel

Kontakt/Postanschrift:
Arbeitskreis Kultur & Geschichte
-Rathaus-
Schmidtheim, Hauptstr. 23
53949 Dahlem

02447 9555 0
02447 9555 55

t.notarius@dahlem.de
Kultur & Geschichte
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